Nach Kritik an gewaltsamen Ausschreitungen bei den "Gelbwesten"-Protesten ist der französische Sternekoch Yannick Delpech Opfer von Brandstiftung geworden. Ein Feuer, das das Restaurant "L'Amphitryon" nahe der südwestfranzösischen Stadt Toulouse beschädigte, sei "absichtlich" gelegt worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstagabend mit.
Nun werde geprüft, ob es einen Zusammenhang mit einem vergangene Woche begangenen Einbruch in dem Restaurant und Schmierereien an dem Gebäude gebe - und ob womöglich "Gelbwesten" hinter den Taten stecken.
Kritik an Gewalt geübt
Delpech hatte auf Facebook Kritik an gewaltsamen Ausschreitungen am Rande der "Gelbwesten"-Proteste geübt. "Anarchisten und Rassisten" würden inmitten der von legitimen Forderungen getragenen sozialen Proteste Chaos stiften. Daraufhin kam es zu einem Einbruch im "L'Amphitryon". In Schmierereien auf der Fassade des Restaurants wurde Delpech unter anderem als "Kollaborateur" beschimpft.
In der Nacht auf Montag ging dann das beim Restaurant geparkte Auto des Kochs in Flammen auf. Der Rauch drang laut Feuerwehr in das Gebäude ein, ohne "große Schäden" anzurichten. Aus dem Umfeld des Koch verlautete dagegen, die Küche und die Kühlkammer hätten "bedeutsame" Schäden davongetragen. Das in Colomiers gelegene Restaurant bleibt deswegen vorerst geschlossen.
In einem Posting bedankt sich der Sternekoch für die Unterstützung und die Ermutigung nach der Brandstiftung:
Delpech hatte im Jahr 2000 mit nur 24 Jahren als damals jüngster französischer Koch seinen ersten Michelin-Stern erhalten. 2008 erhielt er einen zweiten Stern, den er aber 2017 wieder verlor.
Die "Gelbwesten" demonstrieren seit November gegen die Reformpolitik von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und für eine Stärkung der Kaufkraft. Bei Protesten lieferten sich Demonstranten immer wieder gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei.