Der mexikanische Drogenboss Joaquin "El Chapo" Guzman will in seinem Strafprozess nicht aussagen. Das erklärte Guzman Medienberichten zufolge am Montag und beendete damit tagelange Spekulationen über eine Aussage. Die Staatsanwaltschaft hatte seit Mitte November massenhaft Beweise gegen den 61-jährigen Guzman aufgeführt, darunter Fotos und Handy-Nachrichten, und mehr als 50 Zeugen aufgerufen.

Der frühere Chef des Sinaloa-Kartells war in Mexiko verhaftet und Anfang 2017 an die USA ausgeliefert worden, wo er seitdem in einem Hochsicherheitsgefängnis in New York sitzt. Die US-Regierung wirft dem in 17 Punkten angeklagten Guzman vor, für den Tod Tausender Menschen und den Schmuggel Tausender Tonnen Drogen in die USA verantwortlich zu sein. Bei einer Verurteilung droht ihm lebenslange Haft. Die Todesstrafe ist nach einer Absprache zwischen Mexiko und den USA ausgeschlossen.

Die Staatsanwaltschaft beendete ihre Beweisführung am Montag. Die Ausführungen der Verteidigung dürften voraussichtlich einige Tage dauern. Die zwölfköpfige Jury könnte dann schon diesen Freitag mit ihren Beratungen beginnen. Wie lange sie für ihr Urteil braucht und wann im Fall einer Verurteilung Guzmans ein Strafmaß verkündet werden könnte, ist offen.