Der Mond. Er ist seit etwa 4,5 Milliarden Jahr „da“ – und doch scheint er derzeit eine wahre Renaissance zu feiern. Pünktlich zum 50-jährigen Jubiläum der ersten bemannten Mondlandung zieht es viele Nationen zurück zum Erdtrabanten. Am Montag macht unser bleicher Begleiter in den frühen Morgenstunden anders auf sich aufmerksam: mit einer totalen Finsternis von 5.41 Uhr bis 6.44 Uhr, die auch in Österreich zu bewundern ist.
Hobbyastronomen – Frühaufsteher vortreten – sind verzückt, der Laie ist gespannt. Immerhin wird es bis zum nächsten vergleichbaren Ereignis fast zehn Jahre dauern: Die nächste in Österreich sichtbare totale Mondfinsternis ist erst mit dem 31. Dezember 2028 datiert. Der Erdtrabant wird morgen nicht vollständig verschwinden, sondern rötlich bis bräunlich schimmernd zu sehen sein, wie Albert Sudy, Astronom und Meteorologe bei der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Zamg), erklärt. Grund dafür ist Streulicht – also Sonnenstrahlen, die in der Erdatmosphäre abgelenkt werden und so auf den eigentlich im Schatten liegenden Mond treffen.
Was bei einer Mondfinsternis passiert, ist recht einfach erklärt: Sonne, Erde und Mond stehen exakt auf einer Linie. Die Erde verhindert, dass Lichtstrahlen der Sonne den Erdtrabanten erreichen können. Die exakte Position der Himmelskörper zueinander bestimmt, ob der Schatten der Erde den Mond teilweise (partielle Finsternis) oder komplett (totale Finsternis) trifft. Auch Dauer und Sichtbarkeit auf der Erde hängen von der jeweiligen astronomischen Konstellation ab.
Spielt auch das Wetter mit?
Ob man viel von der aktuellen „Lunar Eclipse“ sehen wird, hängt natürlich vom Wetter am Montag ab: Laut Zamg dürfte das Wetter für die Beobachtung in weiten Teilen des Bundesgebietes nicht ganz optimal sein: Es könnten hohe und mittelhohe Wolken durchziehen, in den südlichen Becken könnte Hochnebel zum Spielverderber werden. Im Westen dürfte es auch ein wenig schneien – kein Vergleich freilich zum harschen Winterwetter der letzten Zeit.
Die Zamg empfiehlt allen Mondschauern, die Blicke möglichst lange auf einen freien Westhorizont zu richten, um die Finsternis beobachten zu können, bevor es in den neuen Tag dämmert: Zum Ende der Totalität um 6.44 Uhr ist es in Wien schon recht hell, in Bregenz hingegen noch relativ dunkel. Immerhin hat Luna für 2019 einen zweiten Akt im Repertoire. Für die Nacht auf den 17. Juli ist eine partielle Mondfinsternis vorgemerkt. Der Mond geht am 16. Juli um 20.43 Uhr in seiner beginnenden Halbschatten-Phase auf, danach wird der Mond teilweise ausgeblendet.