Tausende junge Menschen haben am Freitag in Deutschland den Unterricht in ihren Schulen und Universitäten geschwänzt, um für mehr Klimaschutz und einen Kohleausstieg auf die Straßen zu gehen. Nach Angaben des Organisationen rund um das lockere Aktionsnetzwerk Fridays for Future kamen dabei in mehr als 50 Städten "weit mehr" als 25.000 Schüler, Lehrlinge und Studenten zusammen.

Die Fridays-for-Future-Bewegung (Freitage für die Zukunft) wird durch die schwedische Schülerin Greta Thunberg inspiriert und findet immer mehr Anhänger. Sie streikt seit etwa einem halben Jahr jeden Freitag vor dem Parlament in Stockholm und will den Soloausstand fortsetzen, bis die Regierung die auf dem Pariser Klimagipfel 2015 gemachten Zusagen einhält.

Aus der Idee entwickelt sich zunehmend eine internationale Kampagne von jungen Menschen, die der Politik Versagen bei der Lösung einer der zentralen Zukunftsprobleme zu ihren Lasten vorwerfen. So beteiligten sich nach Angaben der Fridays-for-Future-Bewegung bereits am Donnerstag in Belgien mehr als 12.000 Schüler an Bildungsstreiks und Demonstrationen.

"Wir wollen eine Zukunft - unsere Regierungen müssen endlich handeln und konsequent auf Klimaschutz setzen", erklärte Fridays for Future im Kurzbotschaftendienst Twitter am Freitag zu den Kundgebungen in Deutschland. Demnach versammelten sich vielerorts hunderte Schüler, obwohl die Teilnahme während der Schulzeit nicht offiziell freigegeben war.

Eine konkrete Forderung auf den Demonstrationen war der Kohleausstieg. Für kommenden Freitag kündigte Fridays for Future vor diesem Hintergrund bereits eine neuerliche große Demonstration vor dem Wirtschaftsministerium in Berlin an. In der Hauptstadt trifft sich an diesem Tag die sogenannte Kohlekommission, die bis Anfang Februar Wege zum Ausstieg aus der Kohleverstromung in Deutschland erarbeiten soll.