Die SOS-Kinderdörfer weltweit werfen Saudi-Arabien vor, im Krieg im Jemen sudanesische Kindersoldaten einzusetzen. Mehr als 2.000 Kämpfer aus dem Sudan seien dort bereits gestorben, darunter viele Kinder, wie die Organisation am Mittwoch in München laut Kathpress mitteilte. Die Kämpfer aus dem nordafrikanischen Land würden in dem Konflikt an vorderster Front eingesetzt.
Nach Angaben der Helfer werden die Kinder von der paramilitärischen sudanesischen Gruppe RSF (Rapid Sudanese Forces) im Auftrag der Regierung rekrutiert und dann von Saudi-Arabien im Jemen eingesetzt. "Die Familien der Kinder kommen alle aus der Darfur-Region und leben in bitterer Armut, da sind die Eltern leicht zu ködern", sagte Abdelrahman Mubarak, Leiter der Hilfsorganisation im Sudan.
Gekidnappt
Etliche Kinder und Jugendliche seien zudem von der RSF gekidnappt worden und hätten bereits im sudanesischen Bürgerkrieg gekämpft. Wer Kindersoldaten einsetze, begehe ein Kriegsverbrechen, mahnten die Helfer.
Im Jemen unterstützt seit mehr als drei Jahren eine von Saudi-Arabien angeführte Koalition die sunnitisch geprägte Regierung im Kampf gegen die schiitischen Houthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden. Hilfsorganisationen warnen vor einer der schlimmsten humanitären Katastrophen der vergangenen Jahrzehnte.