Hunderte Polen haben am Donnerstag von fünf Mädchen Abschied genommen, die bei einem Brandunglück in einem "Escape-Room" gestorben sind. Die 15-jährigen Polinnen wurden nebeneinander auf einem Friedhof in Koszalin beigesetzt, berichtete der Sender TVN24. "Die Freundschaft hat sie geeint und sie werden immer zusammenbleiben", sagte der Priester Wojciech Pawlak bei der Trauerfeier.
Die fünf Jugendlichen hatten eigentlich mit einem "Escape-Spiel" am vergangenen Freitag Geburtstag feiern wollen, als plötzlich ein Feuer ausbrach. An der Trauerzeremonie nahmen nur enge Angehörige und Hinterbliebene, darunter Familien, Freunde und Mitschüler der Mädchen, teil. Etwa 250 Einwohner Koszalins folgten der Zeremonie auf einer Leinwand vor der Kirche. Anschließend fand ein Trauerzug zum Friedhof statt.
Bei einem "Escape"-Spiel müssen die Teilnehmer unter Zeitdruck Rätsel lösen, um sich aus einem geschlossenen Raum zu befreien. Dieser wurde für die Mädchen zur tödlichen Falle. Der Staatsanwaltschaft zufolge hatten sie keine Chance, sich zu retten: Die Türschnalle an der Innenseite des Raums war als Teil des Rätselspiels abmontiert und versteckt worden. Zudem hinderten die Flammen einen Mitarbeiter daran, die Tür von außen zu öffnen.
Nach bisherigen Erkenntnissen war in einem Vorraum Gas aus einem Behälter entwichen und hatte sich entzündet. Es wurde mehrere Gasheizgeräte sichergestellt. Der 28-jährige Besitzer des "Escape-Rooms" ist in U-Haft, ihm drohen wegen Sicherheitsverstößen und fahrlässiger Tötung bis zu acht Jahre Gefängnis. Behörden lassen landesweit die Sicherheit in "Escape-Rooms" prüfen und kündigten eine Verschärfung der Brandschutzregelungen an.