Eine in Frankreich als "Schwarze Witwe" der Cote d'Azur bekannte Frau hofft nach einer Verurteilung als Doppelmörderin auf einen Freispruch: In Aix-en-Provence im Süden des Landes begann am Donnerstag der Berufungsprozess, den die 58-Jährige angestrengt hat. Patricia Dagorn beharrt auf ihrer Unschuld und wehrt sich gegen die 22-jährige Haftstrafe aus erster Instanz.

"Intelligente Manipulatorin"

"Ich bestreite weiter die Vorwürfe - sie entsprechen nicht der Realität, jedenfalls nicht meiner erlebten Realität", sagte Dagorn zum Prozessauftakt. Die Verteidigung will einen Freispruch aus Mangel an Beweisen erreichen. Ein Geschworenengericht in Nizza hatte die Frau im Jänner 2018 für schuldig befunden, zwei Pensionisten vergiftet zu haben.

Ein Ermittler beschrieb sie als "intelligente Manipulatorin". Die Staatsanwaltschaft hatte die Frau in erster Instanz als "Psychopathin" geschildert, die mit Hilfe von Partnervermittlungsagenturen gezielt Männer im Alter von 50 bis 80 Jahren gesucht habe, um ihnen zu schaden. Sie soll insgesamt vier Opfern tödliche Mengen Valium verabreicht haben, zwei von ihnen überlebten.