Der Tropensturm "Pabuk" hat in Thailand mit seinen beliebten Stränden viel weniger Schäden angerichtet als befürchtet. Der Sturm zog mit Böen bis zu 75 Stundenkilometern über Urlauberinseln wie Koh Tao oder Koh Samui hinweg. Dort halten sich derzeit auch viele europäische Touristen auf, um der Kälte des Winters zu entkommen. Die befürchtete Katastrophe blieb aus. Die Behörden hoben ihre Sturmwarnung am Samstag auf. "Pabuk" gilt offiziell nur noch als Tiefdruckgebiet.
Die Wetterfront brachte große Mengen Regen mit sich. Vielerorts standen Straßen unter Wasser. Bäume wurden entwurzelt und Dächer abgedeckt. Insgesamt mussten in dem südostasiatischen Land annähernd 30.000 Menschen vorübergehend in Notunterkünfte umziehen. Betroffen waren mehrere Provinzen im Süden des Königreichs. Am Freitag war ein Fischer ums Leben gekommen, als sein Boot von einer hohen Welle getroffen wurde. Über weitere Todesopfer oder größere Sachschäden wurde zunächst nichts bekannt.
Richard Ramsauer, steirischer Forstexperte und langjähriger Chef der österreichischen Bundesforste hat uns dieses Video von der Insel Kho Phagnan geschickt:
Die Behörden hatten anfangs befürchtet, dass "Pabuk" ähnlich zerstörerisch werden könnte wie der Tropensturm "Harriet" 1962. Damals kamen in Thailand fast tausend Menschen ums Leben. Die Befürchtungen bewahrheiteten sich nicht. Der Flughafen der Insel Koh Samui nahm am Samstag seinen Betrieb wieder auf. Auch die Fähren, auf die auch viele Touristen angewiesen sind, sollten im Lauf des Wochenendes wieder verkehren. Bei der Rückkehr müssen manche Urlauber aber mit Verspätungen rechnen.
"Nicht mal ein Stück Dach weg"
Insbesondere auf Koh Samui hatten viele mit viel Schlimmerem gerechnet. Dort hielten sich die Schäden jedoch sehr in Grenzen. Die Deutsche Bärbel Schäfer (55), die seit mehreren Jahren auf der Insel lebt, sagte der Deutschen Presse-Agentur dpa: "Es war etwas stürmisch. Aber nicht mehr als normal. Nicht einmal ein Stück Dach ist weg." Viele Touristen hätten Koh Samui rechtzeitig verlassen.
Das Tief "Pabuk" bewegte sich am Samstag weiter Richtung Westen, mit immer noch heftigen Regenfällen. Betroffen waren auch andere beliebte Reiseziele wie Phuket oder Krabi. Der Tourismus gehört für das Land zu den wichtigsten Einnahmequellen.
Fischer kam ums Leben
In der Provinz Pattani nahe der Grenze zu Malaysia kam am frühen Freitagmorgen ein Fischer ums Leben, als sein Boot auf der Rückkehr zum Hafen von den Sturmwellen erfasst wurde. Ein Besatzungsmitglied wurde vermisst. Bereits am Mittwoch war auf Koh Samui ein russischer Tourist ertrunken, nachdem er mit seiner Familie trotz Badeverbots schwimmen gegangen und von der starken Strömung ins Meer gezogen worden war.
Thailands Wirtschaft hängt stark vom Tourismus ab. In diesem Jahr rechnet das südostasiatische Königreich mit einer Rekordzahl von 40 Millionen Besuchern.