Am frühen Donnerstag ist ein 94 Meter langer Fischdampfer bei einem abgelegenen Atoll mitten im Pazifik auf Grund gelaufen. Auf dem Schiff unter chinesischer Flagge befinden sich 24 Besatzungsmitglieder. Die US-Küstenwache sei dabei, einen Plan zur Rettung der Mannschaft zu koordinieren, wie es in mehreren Medienberichten heißt.
Beim Unglücksort handelt es sich um das unbewohnte Taka-Atoll, das ein Teil der Marshall-Inseln ist. Die Besatzung befände sich weiterhin an Bord des Schiffes. Ein Flugzeug der Marke HC-130 Hercules sei bereits in der Nähe und hätte einen ersten Kontakt aufgenommen. Es gäbe allerdings keinen geeigneten Landeplatz für das Flugzeug. Zwei Fischereifahrzeuge sollen am Freitag vor Ort ankommen, um die Besatzung zu evakuieren. Vorläufig gab es keine Hinweise auf Verletzte.
Hoher Wellengang
Über die Ursache für das Auflaufen des Schiffes kann derzeit nur spekuliert werden. Auch über den Zustand der Fracht und des Dampfers war vorerst nichts bekannt. Was mit dem havarierten Schiff passiert, ob es Umweltalarm gibt, muss erst geklärt werden. Die Entscheidung wird die Regierung der Marshall-Inseln treffen müssen, denn das Schiff liegt in ihrem Hoheitsgebiet.
Derzeit gäbe es sehr hohen Wellengang vor Ort - bis zu 3,5 Meter und starken Wind. Laut Küstenwache soll sich die Lage weiter verschlechtern.
Die Republik Marshallinseln ist ein Inselstaat im mittleren Ozeanien. Er umfasst die gleichnamige Inselgruppe, die zu Mikronesien gehört. Mit 53.000 Einwohnern auf einer Fläche von nur 181 Quadratkilometern gehören die Marshallinseln zu den kleinsten Staaten der Erde. Bis zur Unabhängigkeit am 21. Oktober 1986 waren die Inseln ein von den USA kontrolliertes UN-Treuhandgebiet. Die über tausend Inseln ragen im Durchschnitt nur zwei Meter über den Meeresspiegel hinaus. Deshalb wären sie sehr anfällig für den durch einen Klimawandel bedingten Meeresanstieg. Zum Inselstaat gehören auch das Eniwetok-Atoll und das Bikini-Atoll, die für Kernwaffentests genutzt wurden.
