US-Präsident Donald Trump hat mit Äußerungen über Finnen, die angeblich durch das Rechen ihrer Wälder Brände verhindern, für Rätselraten gesorgt. Bei einem Besuch in den Waldbrandgebieten in Kalifornien am Wochenende hatte er den finnischen Präsidenten Sauli Niinisto mit den Worten zitiert, dass die Finnen "viel Zeit damit verbringen", im Wald "zu rechen und zu reinigen und Dinge zu tun".
"Und sie haben keine Probleme", fügte Trump hinzu. Niinisto sagte der Sonntagsausgabe der Zeitung "Ilta-Sanomat", er könne sich nicht an entsprechende Äußerungen bei seinem Treffen mit Trump eine Woche zuvor in Paris erinnern. "Ich habe ihm gesagt, dass es in Finnland viele Wälder gibt, wir aber ein gutes Warnsystem haben", sagte er.
In den sozialen Medien wurde das Thema rasch aufgegriffen. Am Sonntagabend waren unter den Nutzern des Kurzbotschaftendienstes Twitter in Finnland Suchbegriffe rund um das Thema Rechen - u.a. #RakeAmericaGreatAgain - der Hit.
Warum Rechen, wenn man auch Staubsaugen kann:
Der Chef des finnischen Katastrophenschutzes, Yrjo Niskanen, versuchte unterdessen, sich einen Reim auf Trumps Äußerung zu machen. Möglicherweise habe sich der US-Präsident auf das Einsammeln abgestorbener Äste bezogen, aus denen Energie gewonnen wird. "Ich habe niemals daran gedacht, dass das Holz aufgesammelt wird, um das Waldbrandrisiko zu verringern", sagte Niskanen der Zeitung "Iltalehti". "Das steht in keinem Handbuch für die Waldpflege. Wir machen das aus rein wirtschaftlichen Gründen."
Trump hatte der kalifornischen Regierung die Schuld für die rasche Ausbreitung der Brände in dem Bundesstaat gegeben. Er warf ihr ein schlechtes Forstmanagement vor.