"Rom sagt Basta" lautete der Slogan des Bürgerprotests, der heute Vormittag Agentur Archivevor dem Rathaus auf dem Kapitol-Hügel in Rom stattfand.

Die Demonstranten beklagten die schlechte Administration der italienischen Hauptstadt durch die regierende populistische Fünf-Sterne-Bewegung und forderten die Bürgermeisterin Virginia Raggi zum Rücktritt auf. Die Stadt sei schmutzig, verwahrlost und unsicher, kritisierten die Demonstranten und beklagten "barbarische Zustände" in der 3,5-Millionen-Metropole.

Illegale Mülldeponien

In zweieinhalb Jahren Amtszeit habe Raggi die römischen Verkehrsbetriebe, die seit Jahren für Ineffizienz, Korruption und Freunderlwirtschaft berüchtigt seien, immer noch nicht saniert, kritisierten die Demonstranten. Der schwerverschuldeten Verkehrsbetrieb ATAC , der für sein ineffizientes Nahverkehrssystem bekannt ist, ist zuletzt wegen des Einsturzes einer Rolltreppe in einer U-Bahn-Station im Zentrum Roms am Dienstag ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Bei dem Unfall wurden 24 Personen, zum Großteil russische Fußballfans, verletzt. Auch die illegalen Mülldeponien sorgen für Unmut über Raggi und ihre Stadtregierung. Eine funktionierende Abfallentsorgung sei noch immer in weiter Ferne, so die Kritik.

Verwahrloste Orte

Für Aufregung sorgte diese Woche auch der Mord an einer 16-Jährigen in Rom. Vier wegen Drogenhandels polizeibekannte afrikanische Migranten wurden in dem Fall festgenommen. Den Männern, zwei aus dem Senegal, einem aus Gambia und einem aus Nigeria, wird vorgeworfen, die Teenagerin im Stadtviertel San Lorenzo unweit des Hauptbahnhofs Termini vergangene Woche unter Drogen gesetzt, vergewaltigt und umgebracht zu haben. Die Leiche war in einem verwahrlosten Gebäude, das als Treffpunkt von Kriminellen und Drogendealern gilt, gefunden worden. Es sei unannehmbar, dass es im Zentrum Roms verwahrloste Orte geben dürfe, die zum Hauptquartier für Drogendealer werden. "Das dürfen wir nicht mehr tolerieren", sagte Regierungschef Giuseppe Conte.