Der in Schweden wegen Vergewaltigung zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe verurteilte Franzose Jean-Claude Arnault will in Berufung gehen. Das zuständige Berufungsgericht (Svea Hovrätt) bestätige am Donnerstag einen entsprechenden Zeitungsbericht.
Arnault, Auslöser des Eklats um den für dieses Jahr abgesagten Literaturnobelpreis, sitzt derzeit in Haft. Im Berufungsantrag fordert sein Anwalt, das Urteil wegen Vergewaltigung und den Haftbefehl gegen ihn aufzuheben. Ein Termin für eine erneute Gerichtsverhandlung steht noch nicht fest.
Skandal um Literaturnobelpreis
Der 72-jährige Jean-Claude Arnault ist Ausgangspunkt des Skandals um den abgesagten Literaturnobelpreis. Der in Stockholms Kulturszene prominente Franzose ist mit Katarina Frostenson verheiratet, die früher der Schwedischen Akademie angehörte. Die Akademie vergibt jedes Jahr den Literaturnobelpreis. In diesem Jahr wurde die Verleihung abgesagt, weil sich die Mitglieder zerstritten hatten. Grund waren unterschiedliche Auffassungen darüber, wie man mit den Vorwürfen gegen Arnault umgehen sollte.
Arnault werden - neben Vergewaltigung - auch mehrere Fälle sexueller Belästigung vorgeworfen. Außerdem sollen er und seine Frau sich selbst Fördergelder zugeschanzt haben und auch Namen von Nobelpreisträgern nicht geheim gehalten haben. Da es einen regen Wettbetrieb rund um die Preise gibt, kann das durchaus lukrativ gewesen sein.
Am 1. Oktober verurteilte ein schwedisches Gericht Arnault zu zwei Jahren Haft. Er bestreitet die ihm vorgeworfenen Taten aus dem Jahr 2011. Eine Anklage wegen Korruption wurde hingegen aus Mangel an Beweisen fallengelassen.