Die Zahl der Todesopfer durch das Erdbeben und den folgenden Tsunami in Indonesien hat sich nochmals deutlich erhöht. Nach einer neuen offiziellen Zwischenbilanz kamen auf der Insel Sulawesi mehr als 1.200 Menschen ums Leben. Unter den Trümmern von Häusern und im Schlamm werden noch viele weitere Leichen vermutet. Immer noch gibt es Nachbeben.

Die Katastrophenschutzbehörde sprach am Dienstag von mindestens 1.234 Toten. Wahrscheinlich wird es noch Tage dauern, bis das ganze Ausmaß der Katastrophe klar ist. Der Sprecher der Behörde, Sutopo Nugroho, berichtete von mehr als 800 Verletzten. Mindestens 99 Menschen werden noch vermisst.

Überlebender geborgen

Es gibt aber zumindest vereinzelt auch gute Nachrichten. So haben Helfer drei Tage nach dem Tsunami in der Stadt Palu einen Überlebenden aus den Trümmern eines eingestürzten Hauses gezogen. Der Mann wurde am Montagabend aus der Ruine eines Regierungsgebäudes gerettet, wo er seit Freitagabend verschüttet war.

Die Behörden veröffentlichten am Dienstag ein Video, das die Rettung zeigt. Darauf ist zu sehen, wie der Mann von einem Helfer gefragt wird: "Kannst Du gehen?" Die Antwort: "Ja, aber ich bin sehr durstig." Anschließend wurde er zu einem Krankenwagen gebracht.

34 tote Bibelschüler

In den Trümmern einer zerstörten Kirche auf der Insel Sulawesi wurden unterdessen 34 tote Bibelschüler gefunden. Die Opferzahl könnte noch steigen, weil zunächst 86 Bibelschüler als vermisst gemeldet wurden, wie eine Sprecherin des indonesischen Roten Kreuzes am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP sagte.

Die Bibelschüler kamen im Jonooge Church Training Centre im bergigen Bezirk Sigi Biromaru südöstlich der Stadt Palu ums Leben. Die Kirche wurde nach dem Erdbeben vom vergangenen Freitag von einer Schlammlawine verschüttet. Die Arbeit der Rettungskräfte gestaltete sich schwierig: Die Gegend ist abgelegen und kann nur durch einen rund eineinhalbstündigen Fußmarsch erreicht werden.

Österreich hilft mit einer Million

Österreich wird eine Million aus dem Auslandskatastrophenfonds zur Verfügung stellen. "Wer rasch hilft, hilft doppelt. Deshalb wollen wir noch diese Woche einen entsprechenden Beschluss im Ministerrat treffen", kündigte Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) am Dienstag an.

Die Hilfsmittel sollen der Internationalen Föderation der Rotkreuzgesellschaften (IFRK) für humanitäre Hilfsaktivitäten in Sulawesi bereitgestellt werden. So soll die betroffene Zivilbevölkerung erstversorgt werden, vor allem mit Nahrungsmitteln, Wasser, Notunterkünften, Schutzeinrichtungen für Kinder sowie mit medizinischen Gütern und Leistungen.