Der schwerste Tropensturm seit 25 Jahren hat in Japan mindestens zehn Menschen das Leben gekostet. Etwa 300 weitere seien durch Taifun "Jebi" verletzt worden, sagte ein Regierungssprecher am Mittwoch. Den Rettungsbehörden zufolge sollten mehr als eine Million Menschen in Sicherheit gebracht werden. In etwa 1,2 Millionen Haushalten fiel die Stromversorgung aus.

Am teilweise überfluteten Flughafen Kansai im Westen des Landes harrten in der Nacht etwa 3.000 Touristen aus. In der Früh begannen Mitarbeiter sie in Booten zum nahegelegenen Flughafen in Kobe zu transportieren. Der Taifun war am Dienstag an der Westküste des Landes auf Land getroffen und hatte schwere Schäden angerichtet.

Mehr als 200 km/h

Auf der Insel Shikoku erreichten Windböen Geschwindigkeiten von mehr als 200 Kilometern in der Stunde. Heftige Regenfälle setzten zudem Teile der bei Touristen beliebten Stadt Kyoto unter Wasser. Häuser wurden abgedeckt und Autos auf die Seite geschleudert. Ein 71-Jähriger wurde tot in einer eingestürzten Lagerhalle gefunden, ein anderer Mann starb beim Sturz von seinem Dach, wie der Fernsehsender NHK berichtete. Vor Osaka wurde ein Öltanker gegen eine Brücke gedrückt, die daraufhin nicht mehr passierbar war.Die Hauptstadt Tokio blieb vom Zentrum des Tropensturms verschont, aber auch dort kündigten sich schwere Regenfälle und heftige Windböen an. Erst im Sommer waren im Westen des Landes in der Nähe der nun von "Jebi" heimgesuchten Gebiete mehr als 200 Menschen durch Überflutungen und Starkregen ums Leben gekommen. Dieses Video zeigt, wie stark der Sturm tatsächlich ist: