Rund sieben Monate nach dem Raub von 2,4 Millionen Euro aus einem Geldtransporter hat am Kieler Landgericht der Prozess gegen die beiden mutmaßlichen Täter begonnen. Laut Anklage nutzten die Männer am 24. Jänner eine Tour von Hamburg nach Kiel, um bei einem Stopp auf einem Parkplatz in Kirchbarkau unbemerkt drei Geldboxen umzuladen.

Angeklagt sind der Fahrer des Geldtransporters und sein mutmaßlicher Komplize. Die 41 und 48 Jahre alten Angeklagten schwiegen zu Prozessbeginn zu den Vorwürfen. "Das steht einem pauschalen Bestreiten der Anklage gleich", sagte Verteidiger Martin Schaar nach Ende des ersten Verhandlungstages. Aus Sicht der Verteidigung gehe es vor allem darum, ob der Sachverhalt "in rechtlicher Hinsicht eher eine Unterschlagung ist und nicht, wie angeklagt, ein Diebstahl mit Waffen". Die Männer sitzen in Untersuchungshaft.

Angeklagt sind die beiden Männer seit Montag wegen gemeinschaftlichen Diebstahls mit Waffen in einem besonders schweren Fall. Dafür drohen bis zu zehn Jahre Haft. Der Großteil der Beute wurde im März bei Haus- und Autodurchsuchungen sichergestellt. Die Strafkammer hat sieben Verhandlungstage geplant. Der Prozess soll am 11. September fortgesetzt werden. Ein Urteil könnte Anfang November fallen.