Darunter fallen auch Getränke des österreichischen Herstellers Red Bull. Der Grund seien gesundheitliche Probleme wie Kopf- und Magenschmerzen, Hyperaktivität, Schlafprobleme sowie Übergewicht, berichtete die Tageszeitung "Guardian".

In England ist der Konsum von Energydrinks unter Kindern und Jugendlichen sehr hoch. Laut Regierung trinken zwei Drittel der Zehn- bis 17-Jährigen die aufputschenden Säfte, bei den Sechs- bis Neunjährigen ist es ein Viertel. In Österreich ist es laut Europäischen Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ein Drittel der Jugendlichen. Die Getränke haben einen höheren Zuckergehalt als Softdrinks, sind aber wesentlich billiger, kritisierte die britische Regierung.

Altersbeschränkung bis 16 oder 18 Jahre

Die Behörden in Großbritannien wollen deshalb laut Zeitung das Verbot am Donnerstag einführen. Die Altersbeschränkung soll bis 16 oder 18 Jahre gelten. Unterstützt wird das Verbot von Ärzten, Lehrern sowie dem bekannten britischen Koch Jamie Oliver, der sich seit Jahren für gesunde Ernährung von Kindern einsetzt.

Immer wieder forderten Experten ein Verbot von Energydrinks für Kinder und Jugendliche. So wurde 2004 etwa in Frankreich der Verkauf von Red Bull verboten, erst vier Jahre später kam der österreichische Export dort wieder in die Geschäfte. Ab 1. Oktober werden in den Niederlanden in den Discountern Aldi und Lidl keine Energydrinks an Kinder verkauft.

Der Österreicher Dietrich Mateschitz hat Red Bull am 1. April 1987 auf den österreichischen Markt gebracht hat. Die Diskussion um die Gesundheitsschäden durch Energydrinks bedeutete für das österreichische Getränk keine Einbußen. Im Jahr 2016 erwirtschafte das Unternehmen mit 11.865 Mitarbeitern in 171 Ländern laut eigenen Angaben einen Umsatz von 6,03 Milliarden Euro.

EU-Parlament gegen irreführende Werbesprüche

Ein generelles Verbot von Energydrinks in der EU ist kein Thema, doch sprach sich vor zwei Jahren das Europaparlament gegen irreführende Werbesprüche auf koffeinhaltigen Getränken aus. Die Europäische Kommission wollte nämlich Werbesprüche für die vor allem bei Jugendlichen beliebten Drinks wie "fördert die Konzentration", "spendet Energie" oder "erhöht Ausdauer" zulassen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfehle allerdings, dass der Verkauf von Energydrinks an Kinder und Jugendliche verboten werden sollte, sagte Karin Kadenbach, umweltpolitische Sprecherin der SPÖ im Europaparlament, auf APA-Anfrage. Ein Verbot der aufputschenden Getränke in den EU-Ländern sei eine Entscheidung der einzelnen Mitgliedstaaten und nicht der EU.

"Es geht nicht darum, Energydrinks zu verbieten, aber wenn Hersteller damit werben dürfen, dass Konzentration und Ausdauer gesteigert werden, geht das zu weit. Mehr als zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren trinken Energydrinks, die ohnehin schon zu viel Koffein und Zucker enthalten", sagte Kadenbach.

"Ich habe das Ziel, dass weder Verpackung noch Bewerbung von koffeinhaltigen Lebensmitteln dazu beitragen sollen, dass Konsumenten eine falsche Erwartungshaltung entwickeln. Diese würden mit den sogenannten Health Claims (gesundheitsbezogene Aussagen, Anm.) für Koffein etwa im Zusammenhang mit Energydrinks sicher entstehen", erklärte die Europaparlamentarierin.