Hunderte Taxis haben heute in Brüssel den Verkehr aus Protest gegen Pläne der Regierung lahmgelegt, die in ihren Augen Fahrdienstanbietern wie Uber zugutekommen. Laut Polizei blockierten 650 Taxis die großen Straßen in und rund um die belgische Hauptstadt, die ohnehin zu den stauanfälligsten europäischen Metropolen gehört. Die belgischen Behörden rieten Bürgern, auf den Nahverkehr umzusteigen, auch der Flughafen empfahl Reisenden die Anreise mit dem Zug.

Der Protest der Taxifahrer richtet sich gegen Pläne der Regierung, Lizenzen künftig nicht mehr an Unternehmen, sondern direkt an Fahrer auszuhändigen. Das stärkt in den Augen des belgischen Taxiverbands vor allem Anbieter wie Uber. Die Reform sei eine "versteckte Maßnahme", um reguläre Arbeitnehmer "loszuwerden", beklagte der Verband, der zu dem Protest aufgerufen hatte. Demnach sind 70 Prozent der rund 1.100 Taxifahrer in Brüssel Angestellte.

Uber Belgien erklärte dazu wiederum, die Ausgabe von Lizenzen direkt an die Fahrer sei eine Möglichkeit zur Verbesserung der Mobilität in Brüssel. Der Fahrdienstanbieter ist Taxiunternehmen weltweit ein Dorn im Auge.