Der Mordfall Meredith Kercher machte "den Engel mit Eisaugen", Amanda Knox, weltberühmt. Sie stand unter Verdacht ihre Mitbewohnerin ermordet zu haben. Nun soll sie aus ihrer Vergangenheit Kapital schlagen. Laut der Londoner "Sun" hat Amanda Knox sich bei der Agentur „All American Speakers“ registriert. Dort kann man sie für Auftritte und Reden buchen. Die Webseite wirbt für sie wie folgt: „Amanda Knox – berüchtigt für die Verurteilung und den Freispruch in einem Mordfall in Italien“. Der Fall wird in einem Absatz kurz erklärt. Mit einem Klick („Availability“) erfährt man, welche Termine von ihr verfügbar sind. Das Honorar für einen Auftritt liegt zwischen 5001 und 10 000 Dollar.

Neben Promis wie Jessica Alba, Asthon Kutcher, Kate Hudson oder Oprah Winfrey vermittelt die Agentur auch Unternehmer und Motivations-Trainer ebenso wie Menschen mit besonderen Schicksalen.

Auf dieser Webseite kann man Knox buchen
Auf dieser Webseite kann man Knox buchen © Screenshot

Der Mordfall Meredith Kercher

Das Oberste Gericht in Rom, die dritte und letzte Instanz im italienischen Strafsystem, hatte im März 2015 das im Jänner 2014 gefällte Urteil eines Berufungsgerichts in Florenz gekippt, mit dem Knox zu 28 Jahren und ihr Ex-Freund Raffaele Sollecito zu 25 Jahren Haft verurteilt worden waren. Damit ging der fünfte Prozess im Fall der britischen Austauschstudentin Kercher zu Ende, der international für Aufsehen gesorgt hatte.

Der einzige Verurteilte im Mord an der britischen Austauschstudentin ist der gebürtige Ivorer Rudy Guede, der als Adoptivsohn eines italienischen Paares seit seinem sechsten Lebensjahr in der mittelitalienischen Stadt Perugia gelebt hatte. Er war am 28. Oktober 2008 nach einem Schnellverfahren wegen Mordes an Meredith Kercher zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Nach der Berufung wurde das Strafmaß auf 16 Jahre reduziert.

Die Richter urteilten, dass er die junge Britin bei einem entarteten Sexspiel mit Komplizen mit Dutzenden Messerstichen in Perugia ermordet habe. Den Ermittlern zufolge wiesen die Stichverletzungen stark darauf hin, dass es mehr als einen Täter gab. Nach dem Freispruch von Knox und Sollecito müsse der Fall wieder aufgerollt werden, verlangte Guede.