Die indonesischen Behörden verlängerten das Flugverbot am Dienstag um einen weiteren Tag, wie ein Sprecher des Flughafens nahe der Insel-Hauptstadt Denpasar mitteilte. Befürchtet wird, dass Vulkanasche die Triebwerke der Flugzeuge beschädigen könnte. Zudem trieb der Wind Asche auf die Start- und Landebahn des Flughafens.

Mittlerweile hängen mehrere Tausend Urlauber auf Bali fest. Mehr als 400 Flüge wurden gestrichen. Auch rund 550 österreichische Touristen befinden sich auf der Insel. Der Flughafen auf der Nachbarinsel Lombok wurde inzwischen wieder geöffnet.

Anrainer sollten sich in Sicherheit bringen

Die Behörden hatten bereits am Montag etwa 100.000 Menschen aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Die Anrainer von zwei Dutzend Dörfern rund um den etwa 3.000 Meter hohen Mount Agung im Osten der Insel wurden aufgefordert, ihre Unterkünfte zu verlassen. Allerdings harren immer noch Zehntausende in der Umgebung aus. Viele fürchten, dass es zu Plünderungen kommt und Vieh gestohlen wird.

Wegen der Gefahr eines unmittelbar bevorstehenden Ausbruchs gilt seit Montag die höchste Alarmstufe Rot. Das Gebiet wurde im Umkreis von zehn Kilometern zur Sperrzone erklärt. Über dem Vulkan stand eine gewaltige Rauchwolke von mehr als drei Kilometern Höhe. Immer wieder waren kleinere Eruptionen zu hören. Ob es tatsächlich einen gewaltigen Ausbruch geben wird, weiß niemand.

Schon Mitte September hatten viele Anzeichen auf eine unmittelbar bevorstehende größere Eruption hingedeutet. Mehr als 130.000 Menschen flohen damals aus ihren Dörfern im näheren Umkreis des Vulkans. Knapp 25.000 leben bis heute in Notunterkünften.

Der Vulkan war zuletzt in den Jahren 1963 und 1964 ausgebrochen. Damals kamen mehr als 1.100 Menschen ums Leben.

Der Inselstaat Indonesien mit seinen mehr als 250 Millionen Einwohnern liegt auf dem Pazifischen Feuerring. In dem Gebiet treffen verschiedene Platten der Erdkruste aufeinander, es kommt oft zu Erdbeben und vulkanischen Eruptionen. In Indonesien gibt es insgesamt etwa 130 aktive Vulkane.