Nach dem wohl heftigsten Sturm in Irland seit 50 Jahren, kehrt das Land am Dienstag langsam in die Normalität zurück. Der irische Wetterdienst hob in der Nacht die rote Sturmwarnung auf. Die Schulen blieben nach Angaben des Bildungsministeriums zwar noch einen Tag geschlossen, die Universitäten sollten aber wieder öffnen. Busse und Züge sollten den Verkehr wieder aufnehmen.
Auch der Flughafen Dublin werde wieder öffnen, berichtete der Sender RTE in der Nacht zum Dienstag. Dem Energieunternehmen ESB zufolge dürfte es große Mühe kosten, die Stromversorgung überall wiederherzustellen.
Sturm forderte Todesopfer
Der frühere Hurrikan "Ophelia" hatte das öffentliche Leben im Land am Montag weitgehend lahmgelegt. Drei Menschen kamen ums Leben. Am Nachmittag starb ein Mann im Osten des Landes, als ein Baum auf sein Auto stürzte. Zuvor war eine etwa 50-jährige Autofahrerin im Süden des Landes ebenfalls von einem umstürzenden Baum getötet worden. Ein Mann Anfang 30 kam im Süden Irlands bei einem Unfall mit einer Motorsäge um, als er versuchte, einen umgestürzten Baum zu beseitigen.
Der Sturm hatte die irische Atlantikküste am Montagmorgen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 km/h erreicht und war im Lauf des Tages über die Insel hinweg in Richtung Großbritannien und Nordirland gezogen. Dem Energieunternehmen ESB Networks zufolge waren etwa 360.000 Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten. Das Dach eines Fußball-Stadions in Cork im Süden des Landes stürzte teilweise ein.
Zehnter Hurrikan über dem Atlantik
"Ophelia" ist bereits der zehnte Hurrikan, der sich in dieser Saison über dem Atlantik zusammengebraut hat. Der Sturm erreichte Mitte vergangener Woche südwestlich der Azoren seinen Höhepunkt, seitdem bewegt er sich in Richtung Nordosten.
Mit dem Eintritt in kühlere Regionen hat "Ophelia" teilweise an Kraft verloren und ist nun kein Hurrikan mehr. Doch die Rede ist vom heftigsten Sturm in Irland seit 50 Jahren.
Im britischen Nordirland sollten die Schulen am Dienstag ebenfalls geschlossen bleiben. Der britische Wetterdienst warnte vor umherfliegenden Trümmerteilen. Auch mit Stromausfällen und Überschwemmungen in Küstennähe sei zu rechnen.
Für Schottland, Wales und den Nordwesten Englands wurden auch für Dienstag starke Winde vorausgesagt. An der Westküste Schottlands sei zudem mit Hochwasser zu rechnen. Meteorologen zufolge sei aber weit weniger schlimmes Unwetter zu erwarten als am Vortag in Irland.