Ein Bär hat einem Paar mit zwei Kindern in den italienischen Abruzzen einen gehörigen Schrecken eingejagt. Das Tier war am Samstag kurz nach Mitternacht in das Appartement der Familie in der Gemeinde Villavallelonga am Nationalpark Abruzzen eingedrungen, wie die Tageszeitung "La Repubblica" berichtete. Offenbar habe der Braunbär etwas Fressbares gesucht.

Das Tier hatte den Alarm ausgelöst, was den Familienvater zunächst an einen Einbrecher denken ließ. Stattdessen stand ein Bär im Wohnzimmer. Die Familie habe sich in einem Zimmer verbarrikadieren können und um Hilfe gerufen, hieß es weiter. Weil der Bär nicht mehr nach draußen gefunden habe, sei er unruhig geworden und habe Teile der Wohnung verwüstet. Er sei schließlich von einem Tierarzt, der kurz darauf mit der Polizei und Verantwortlichen des Nationalparks eintraf, betäubt und später wieder im Nationalpark freigelassen worden.

Ein Unbekannter ist der etwa drei Jahre alte und 120 Kilo schwere Bär nicht, wie das Blatt weiter berichtete: Er sei schon mehrfach in Hühnerställe eingebrochen und werde deshalb mit einem Peilsender überwacht. Der nächtliche Zwischenfall könnte darum ein Nachspiel für den Bären haben, befürchten Verantwortliche des Parks.

In Italien gibt es nach Angaben der Südtiroler Landesverwaltung drei getrennte Braunbären-Populationen, eine davon in den zentralen Apenninen. Ihre Größe wird auf 40 bis 50 Tiere geschätzt. In den vergangenen Jahrzehnten seien viele Braunbären von Wilderern getötet worden.