Gut einen Monat nach den verheerenden Bränden mit 64 Toten halten brennende Wälder in Portugal die Feuerwehr weiter in Atem. Am Dienstag seien die rund 50 Bewohner des Dorfes Vilas Ruivas in der Gemeinde Vila Velha de Rodao im Osten des Landes in Sicherheit gebracht worden, sagte der stellvertretende Bürgermeister Jose Manuel Alves der Nachrichtenagentur Lusa.
Es gebe in der Gegend zwei Feuerfronten, die völlig außer Kontrolle seien. Die Flammen waren am Montagnachmittag aus noch unbekannter Ursache im Bezirk Castelo Branco ausgebrochen und griffen schnell auf Vila Velha de Rodao über. Starker Wind behinderte die Löscharbeiten.
Nach Angaben des Zivilschutzes wüteten am Dienstag in Portugal insgesamt 228 Waldbrände, die von knapp 3300 Feuerwehrleuten bekämpft wurden. Auch Flugzeuge und Hubschrauber waren im Einsatz. Laut Medienberichten waren mehrere Dörfer von Flammen eingekesselt.
In vielen Regionen brannten vor allem die leicht entzündbaren Eukalyptusbäume. So war das auch bei den schweren Bränden im Juni in der Region Pedrogao Grande im Zentrum des Landes gewesen. Damals starben 64 Menschen, 20:000 Hektar Land wurden zerstört.
Unter dem Eindruck der Tragödie wird nun eine im Frühjahr eingeleitete Forstreform beschleunigt, die von Umweltschützern schon seit Jahren gefordert worden war. Erst vorige Woche hatte das Parlament in Lissabon im Rahmen dieser Reform beschlossen, die Zahl der Eukalyptusbäume künftig zu reduzieren.