Auf seine Spur waren die Ermittler gekommen, nachdem ein Menschenschmuggel von Salzburg nach Bayern aufgeflogen war. Die kriminelle Vereinigung um den 31-jährigen Iraker soll für zumindest fünf weitere Schleppungen verantwortlich sein, teilte die Landespolizeidirektion in einer Presseaussendung am Dienstag mit.
Ende März erwischte die Polizei in Deutschland zwei dort lebende Iraker als sie in ihrem Pkw drei aus Österreich illegal eingereiste Iraner ins Landesinnere transportierten. Die Kriminalpolizei Traunstein informierte die österreichischen Kollegen über den Verdacht, dass der Iraker in Linz der Hintermann beziehungsweise Auftraggeber dieser Schlepperei sei.
Das Landeskriminalamt in Oberösterreich und das Bundeskriminalamt ermittelten wegen des Verdachtes der Schlepperei im Rahmen einer kriminellen Vereinigung. Ihr Ergebnis: Der 31-Jährige komme für zumindest fünf weitere ähnlich gelagerte Fälle infrage. Er soll Menschen, die illegal über die Grenzen wollten, in Linz entgegengenommen, Zugtickets besorgt und sie nach Salzburg begleitet haben. Dann habe er Taxifahrten zu einem kleinen Grenzübergang organisiert, wo er die Menschen nach Deutschland lotste und an die dortigen Transporteure übergab.
Transaktionen und Geldwäsche
Darüber hinaus wird ihm Geldwäsche vorgeworfen. Denn das mit dem Menschenschmuggel und durch Schwarzarbeit verdiente Geld soll er in den Irak transferiert haben, wo er sich ein Haus baute. Zudem soll es Transaktionen mit einem 31-Jährigen in London geben, der eine weitere Schleppung von Ungarn nach Frankreich bezahlte. Der Linzer habe dabei als Mittelsmann der Geldüberweisungen fungiert und dazu Kontakte zu einer noch unbekannten einschlägigen Organisation in Österreich gehabt haben.
Die in dem Fall zuständige Staatsanwaltschaft Salzburg ordnete schließlich die Festnahme des Mannes an. Denn es bestand dringender Verdacht, dass weitere Schleppungen erfolgen und die Gefahr, dass sich der 31-Jährige absetzen könnte. Der Zugriff des Einsatzkommandos Cobra erfolgte am vergangenen Donnerstag an der Wohnadresse in Linz. Der Beschuldigte ist teilweise geständig. Er wurde in die Justizanstalt Puch eingeliefert. Die Finanzpolizei Linz ermittelt noch wegen des Vorwurfes der Schwarzarbeit