Bei schweren Waldbränden sind in Südfrankreich und auf Korsika mehr als 3000 Hektar Vegetation zerstört worden. Hunderte Feuerwehrleute waren den Behörden zufolge am Dienstag ausgerückt, um die durch starke Winde weiter angefachten Feuer zu bekämpfen. Zum Einsatz kamen auch 19 Löschflugzeuge, Frankreich bat die EU zudem um zwei weitere Flieger.
Waldbrand nahe Badeort Saint-Tropez
Vier Feuerwehrleute und 15 Polizisten erlitten leichte Verletzungen oder Rauchgasvergiftungen. Besonders kritisch war die Lage am Dienstag im südostfranzösischen Departement Var. Dort wüteten zwei Waldbrände, einer davon nahe des berühmten Badeorts Saint-Tropez. Der Wald sei nur schwer zugänglich, zugleich gebe es in der Gegend viele Häuser, sagte der zuständige Präfekt Stephane Bouillon im Sender Europe 1. "Der Brand ist extrem heftig und schwer einzudämmen."
Auch die Mittelmeerinsel Korsika war von den Bränden betroffen. Bei Biguglia an der Nordostküste mussten zahlreiche Einwohner in Sicherheit gebracht werden. Mindestens zehn Autos brannten aus, ein Sägewerk brannte nieder. "Das ist apokalyptisch", sagte ein Anrainer. Laut einer vorläufigen Bilanz von Präfekt Bouillon wurden auf Korsika 1500 Hektar Wald zerstört. Im Departement Var waren es 700 Hektar, im benachbarten Departement Vaucluse 800 Hektar.
"Ganz Frankreich ist mobilisiert"
Mehr als 2000 Feuerwehrleute sollten die Brände am Dienstag eindämmen und bekämpfen. Aus mehreren Landesteilen kam Verstärkung, unter anderem aus dem Elsass. "Ganz Frankreich ist mobilisiert", sagte die Nummer zwei der französischen Feuerwehr, Gregory Allione, dem Sender France Info.
Bei der Bekämpfung der Brände wurden vier Feuerwehrleute verletzt, einer von ihnen erlitt Brandwunden zweiten Grades. Auf Korsika zogen sich 15 Polizisten leichte Rauchgasvergiftungen zu.
Die große Trockenheit und starke Winde begünstigen die Ausbreitung der Waldbrände im Süden des Landes. Als Auslöser der Feuer gelten Unachtsamkeit wie beispielsweise weggeworfene Zigarettenkippen, aber auch Brandstiftung.