Unter den Teilnehmern der Gedenkfeier waren zahlreiche Eltern, die 2010 einen Sohn oder eine Tochter verloren. 21 Glockenschläge erinnerten an die 21 Todesopfer.

Ein weiterer Glockenschlag stand für die verletzten und traumatisierten Besucher der Technoparade. Die Feier hatte am späten Nachmittag begonnen. Zu diesem Zeitpunkt waren vor sieben Jahren die ersten Todesopfer zu beklagen.

Die Menschen im Alter von 17 bis 38 Jahren waren am 24. Juli 2010 am einzigen Ein- und Ausgang der Technoparade bei einer Massenpanik im Gedränge erdrückt worden. Sie kamen aus Deutschland, China, Australien, Spanien, Italien und den Niederlanden.

Erneut waren am Montag die Eltern aller ausländischen Opfer nach Duisburg gekommen. Mindestens 652 Loveparade-Besucher wurden damals verletzt. Einige von ihnen leiden bis heute körperlich und seelisch unter den Folgen.

Wer dafür verantwortlich ist, dass es zu dem tödlichen Gedränge kommen konnte, ist strafrechtlich weiter offen. Am 8. Dezember beginnt die Hauptverhandlung gegen zehn Beteiligte. Beobachter rechnen mit einem der größten Strafprozesse der Nachkriegszeit in Deutschland. Angeklagt sind sechs Mitarbeiter der Stadt Duisburg und vier Mitarbeiter des Veranstalters. Sie müssen sich unter anderem wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung verantworten.

Der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link (SPD) hofft, dass die juristische Aufarbeitung den Menschen helfe, mit den Ereignissen bei der Loveparade "ein Stück weit abzuschließen". Ob es den Richtern gelingen werde, die Verantwortung für das Unglück zweifelsfrei zu klären, müsse man abwarten.