Wegen eines unterbrochenen Funkkontakts haben zwei deutsche Bundeswehrjets eine Passagiermaschine am Stuttgarter Flughafen zum Landen gebracht. Das Flugzeug der Korean Air war am Samstagabend auf dem Weg von Seoul nach Zürich, als der Funkkontakt abbrach, wie eine Sprecherin des Stuttgarter Airports sagte.

Daraufhin waren die sogenannten Abfangjäger aufgestiegen - was im Großraum Stuttgart zu einem lauten Überschallknall führte. Die Maschine sei aber sicher gelandet, es bestehe kein Grund zur Besorgnis, betonte ein Sprecher der Stuttgarter Polizei. Der Flughafensprecherin zufolge sollte noch geprüft werden, warum der Funkkontakt abgebrochen war. Offen war, ob möglicherweise technische Probleme der Grund waren. Deswegen bleibe die Maschine zur Überprüfung und eventuellen Instantsetzung vorerst dort.

Nacht im Terminal

Die rund 200 Passagiere müssten die Nacht im Terminal verbringen, da um die Zeit keine Busse zu organisieren gewesen seien, sagte die Sprecherin. Zudem habe es keine ausreichenden Hotelkapazitäten gegeben. Auch mit einem anderen Flieger wären die Fluggäste am Abend nicht mehr weitergekommen: Der letzte Start ist dort nur bis 23.00 Uhr erlaubt. Verspätet war die Maschine nach Angaben des Airports ohnehin schon: Eigentlich hätte sie um 19.25 Uhr in Zürich landen sollen. Die für den Flughafen zuständige Polizei in Reutlingen wollte sich zunächst nicht zu dem Fall äußern.

Erst am Vorabend hatte eine ägyptische Passagiermaschine Überschallflüge zweier deutscher Bundeswehrjets in der Grenzregion von Hessen und Bayern ausgelöst. Auch in dem Fall hatten die deutschen Behörden keinen Funkkontakt zu dem Flugzeug herstellen können und routinemäßig die Luftwaffe alarmiert.

Nötig wurde das Eingreifen der Abfangjäger in dem Fall nicht - die Besatzung des Fliegers zum Flughafen Münster/Osnabrück meldete sich via Funk, noch bevor die Jets aufgeschlossen hatten. Sie hatten zuvor vermutlich eine falsche Frequenz eingestellt.