Jedes Jahr werden rund 600 Brandstifter in Italien erwischt. Obwohl es strenge Strafen gibt, landet nur eine geringe Zahl von ihnen tatsächlich hinter Gittern. Auch die Kritik am Staat wegen der Auflösung des Staatsforstkorps wird immer lauter.
Seit Juli wurden durch Waldbrände bereits 26.000 Hektar Wald zerstört. "Es ist wie ein Krieg, so schlimm war es noch nie", klagten die Koordinatoren in der Einsatzzentrale des Zivilschutzes in Rom. Das Innenministerium fürchtete, dass bis Ende 2017 ein neuer trauriger Rekord aufgestellt wird. Vor "Terror gegen die Natur", warnten italienische Medien.
Bis zu zehn Jahre Gefängnis
Obwohl die Strafen für das Vergehen "Waldbrandstiftung" in Italien streng sind und mit bis zu zehn Jahren Gefängnis geahndet werden, kündigte die Regierung in Rom an, die Strafen weiter erhöhen zu wollen. "Brandstiftung ist ein schweres Verbrechen gegen die Umwelt und muss strengstens bestraft werden. Die Strafen sind bereits sehr streng, wir wollen sie noch mehr verschärfen", betonte Vize-Justizminister Cosimo Maria Ferri. Derzeit sitzen in ganz Italien 17 Personen wegen Waldbrandstiftung hinter Gittern.
Immer lauter wird auch die Kritik am Staat: Am 1. Jänner wurde das Staatsforstkorps aufgelöst. 7.000 Förster des ehemaligen Staatsforstkorps traten den Carabinieri bei. Die Zuständigkeiten des Staatsforstkorps im Kampf gegen Brandherde in Wäldern wurden von der Feuerwehr übernommen. Die Auflösung des Forstkorps bezeichnen jetzt allerdings viele in Rom als Fehler.