Rund einen Monat, nachdem ein brutaler Täter im Berliner U-Bahnhof Alexanderplatz einen Mann die Stiegen hinunterstieß, hat die Polizei einen Verdächtigen gefasst. Der mutmaßliche Täter wurde am Mittwochabend festgenommen.

Der 39-Jährige, als psychisch krank geltend, sei am Mittwochabend in einem Wohnheim für Obdachlose gefasst worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Demnach führten "zahlreiche Hinweise" zu ihm.

Zuvor hatten die Ermittler öffentlich mit Überwachungsbildern nach einem Mann gefahndet, der am 11. Juni einen 38-Jährigen eine Treppe im U-Bahnhof Alexanderplatz hinunter gestoßen hatte. Nach der Festnahme in dem Wohnheim im Stadtteil Charlottenburg wurde der Verdächtige einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser wies den Mann laut Polizei in eine Psychiatrie ein.

Schlag gegen den Kopf

Bei dem Angriff hatte das Opfer nach Polizeiangaben von hinten einen Schlag gegen den Kopf erhalten. Der Mann stürzte die gesamte Treppe hinab, stieß mehrfach mit dem Kopf gegen das Eisengeländer und zog sich eine schwere Kopfverletzung sowie Prellungen am ganzen Körper zu. Er musste in einem Krankenhaus stationär behandelt werden.

In der vergangenen Woche hatte das Berliner Landgericht in einem anderen Fall den Treppentreter Svetoslav S. zu zwei Jahren und elf Monaten Haft verurteilt. Der 28-Jährige hatte nach Überzeugung des Gerichts am 27. Oktober 2016 eine Passantin mit einem Tritt eine Treppe im Neuköllner U-Bahnhof Hermannstraße hinunter gestoßen und sich zudem einer exhibitionistischen Handlung schuldig gemacht.

Die zum Zeitpunkt der Tat 26-jährige Frau brach sich einen Arm und erlitt eine Platzwunde am Kopf. Zu Fahndungszwecken veröffentlichte Videoaufnahmen von dem Angriff machten den Fall bundesweit bekannt. Im Prozess stufte ein Gutachter den Angeklagten als vermindert schuldfähig ein. Der Psychiater diagnostizierte eine krankhafte seelische Störung