Eine 16-Jährige in der nordenglischen Stadt Leeds hat die Tötung eines siebenjährigen Mädchens gestanden. Die Volksschülerin war im Jänner mit schweren Schnittverletzungen am Hals und der Brust in einem Feld nahe einer Wohnsiedlung in York gefunden worden. Sie starb kurze Zeit später in einem Krankenhaus.
Die mutmaßliche Täterin steht wegen Mordes und des Besitzes einer Waffe vor Gericht. Per Videoübertragung aus dem Gefängnis bekannte sie sich am Montag des Totschlags schuldig. Sie plädiere auf verminderte Schuldfähigkeit, teilte ihr Rechtsanwalt der BBC zufolge mit. Die Staatsanwaltschaft ist demnach bereit, den Mordvorwurf fallen zu lassen.
Der Fall hatte ganz Großbritannien erschüttert. Auch Premierministerin Theresa May hatte sich dazu geäußert. "Ich schließe mich den Beileidsbekundungen für die Familie und Freunde der kleinen Katie an, die so tragisch gestorben ist", hatte May nach Bekanntwerden der Tat im Parlament in London gesagt.
Täterin rief selbst die Polizei
Die kleine Katie Rough, die zwei Woche zuvor ganz Stolz das Blumenmädchen auf der Hochzeit ihrer Eltern gewesen war, war am 9. Jänner auf dem Heimweg von der Schule gewesen. Doch zuhause kam die Siebenjährige nie mehr an.
Das Kind wurde später in einem Feld unweit ihres Elternhauses gefunden - mit einem Schnitt in der Kehle und einem Messerstich in der Brust. Doch keine der Verletzungen war laut Gerichtsmedizin tödlich gewesen - Katie war erstickt worden. "Sie ist tot", war zuvor ein Anruf bei der Polizei eingegangen. Diese leitete sofort eine Suche ein. Die Siebenjährige war rasch gefunden, doch sie konnte im Spital nur noch für tot erklärt werden.
13 Minuten nach dem Anruf des vorerst unbekannten Täters meldete sich auch Alison Rough (38) bei der Polizei. Sie wusste nichts von der schrecklichen Tat, machte sich aber Sorgen, weil Katie noch nicht von der Schule heimgekommen war.
Jugendliche rasch ausgeforscht
Aufgrund des Anrufes konnte eine damals noch 15-Jährige ausgeforscht werden. In einer ersten Anhörung vor Gericht im März stritt die Jugendliche jeden Zusammenhang mit der Tat ab. Diese soll jedoch laut Ermittlungen geplant gewesen sein. Warum Katie zum Opfer der mittlerweile 16-Jährigen wurde, sollen jetzt psychiatrische Gutachten klären.