Ein in Spanien lebender Niederländer ist mehr als eine Woche lang von einer osteuropäischen Bande festgehalten und unter Drogen gesetzt worden. Die Entführer verlangten von seiner Familie die Zahlung von 1,5 Millionen Euro Lösegeld, wie die katalanische Polizei am Montag mitteilte. Zur Geldübergabe kam es aber nicht: Die Polizei konnte ihn nach zehn Tagen befreien.

Der im nordöstlichen Badeort Lloret de Mar lebende Mann wurde am 12. Juni von als Polizisten verkleideten Männern entführt. Wie er nach seiner Freilassung der Polizei berichtete, hatten die Entführer ihm in der Nähe seines Hauses aufgelauert, ihn geschlagen und mit vorgehaltener Waffe in den Kofferraum eines Autos gesperrt. Von seinem Handy aus hätten sie seine Frau angerufen und 1,5 Millionen Euro Lösegeld verlangt. Seine Frau habe die Polizei alarmiert.

Unter Drogeneinfluss

Während seiner Gefangenschaft stand der Niederländer den Angaben zufolge permanent unter dem Einfluss von Beruhigungsmitteln, die ihm von einem Rumänen mit Medizinstudium verabreicht wurden. Die Polizei konnte die Bande identifizieren und ihr Versteck fernab von Lloret de Mar ausmachen: Es befand sich in Casarrubios del Monte, rund 50 Kilometer von Madrid entfernt.

Wenige Stunden vor der vereinbarten Geldübergabe am 22. Juni stürmten die Beamten das Versteck und befreiten den Niederländer, der mit Drogen vollgepumpt in einem Rollstuhl saß. Fünf Verdächtige wurden festgenommen und befinden sich in Untersuchungshaft.