Bem ebenso traditionsreichen wie umstrittenen Palio-Pferderennen in Siena hat am Sonntagabend die "Giraffe" gesiegt. So lautet die deutsche Übersetzung des Stadtbezirks, dessen Vertreter Jonatan Bartoletti mit dem Pferd "Sardana" vor 60.000 Zuschauern auf dem Hauptplatz der Stadt in der Toskana den Wettstreit für sich entschied. Das Pferd des Stadtviertels Tortuca weigerte sich zu starten.
Höchste Sicherheitsvorkehrungen wurden vor dem Rennen ergriffen. Zuschauer mussten durch Metalldetektoren gehen, bevor sie zur Piazza del Campo zugelassen wurden, wo der Bewerb stattfindet.
Das zwei Mal jährlich - Anfang Juli und Mitte August - stattfindende Pferderennen wird seit dem Mittelalter von den rivalisierenden Stadtteilen, zum großen Teil nach Tieren benannt, als Kräftemessen veranstaltet. Ross und Reiter müssen dabei die abschüssige Piazza drei Mal umrunden.
Von Tierschützern wird das halsbrecherische Rennen, das nur etwas mehr als eine Minute dauert, auch wegen der vielen Stürze kritisiert. Zum Sieg reicht es übrigens, wenn ein Pferd ohne Reiter ins Ziel kommt.