In verschiedenen Teilen Deutschlands haben sich etliche Pferde mit einem gefährlichen Virus infiziert. Seit Anfang Juni wurde die ansteckende Blutarmut der Einhufer (EIA; Equine Infektiöse Anämie) bei insgesamt elf Pferden zwischen Bayern und Hamburg nachgewiesen, berichtete das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems.
Die meisten infizierten Pferde stehen demnach in Zusammenhang mit dem Polosport. Das Virus, das vor allem von Bremsen und Wadenstechern verbreitet wird, ist für Menschen ungefährlich.
Der erste Fall der meldepflichtigen Seuche war nach Angaben des FLI Anfang Juni im niedersächsischen Verden festgestellt worden. Betroffen waren seitdem auch Tiere in der Grafschaft Bentheim, in Donau-Ries, Düsseldorf und Hamburg. Infizierte Tiere werden demnach eingeschläfert, um die betroffenen Bestände wird ein Sperrbezirk mit einem Radius von einem Kilometer eingerichtet, teilte Patricia König vom Nationalen EIA-Referenzlabor mit. DNA-Analysen der Erreger sollen nun zeigen, ob es einen Zusammenhang zwischen den Infektionen gibt.
Einmal infizierte Tiere tragen das Virus lebenslang im Körper, oft ohne auffällig zu werden. Schübe der Erkrankung gehen mit Fieber einher und enden meist tödlich. Gefährdet sind neben Pferden auch Esel, Maultiere und Zebras.
In Österreich sind bisher keine aktuellen Fälle aufgetreten, die mit jenen in Deutschland in Zusammenhang stehen, bestätigte Roland Achatz von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Im Vorjahr wurden 150 Proben untersucht, alle davon waren negativ. Bisher sind in der Alpenrepublik erst zwei positive Fälle (2002) in einem niederösterreichischen Bestand (Bezirk Wiener Neustadt) angezeigt worden.