Im Licht der massiven Cyberattacke, der Unternehmen weltweit seit Dienstag ausgesetzt sind, will die EU die Mitgliedstaaten stärker im Kampf gegen solche Angriffe unterstützen. 10,8 Millionen Euro sollen dem Netzwerk nationaler Reaktionsteams gegen digitale Übergriffe zukommen, erklärte die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel.

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Im September will die Behörde die derzeitige Sicherheitsstrategie überarbeiten und ein Maßnahmenpaket vorstellen, kündigte Sicherheitskommissar Julian King an. Die aktuelle Attacke habe gezeigt, dass die EU ihre Anstrengungen in diesem Bereich erhöhen müsse, sagte der Kommissar. Die Angriffe würden "strategischer, weil sie kritische Infrastrukturen und unsere demokratischen Prozesse in Gefahr bringen", ergänzte King. Deshalb sei eine verbesserte internationale Zusammenarbeit nötig.

Nach Angaben der europäischen Polizeiagentur Europol wurde die seit Dienstag laufende Cyberattacke von einer verbesserten Version der Schadsoftware "Petya", der seit 2016 kursiert. Der derzeitige Angriff gleiche darüber hinaus einem Vorfall vom Mai, als die sogenannte Ransomware "WannaCry" zahlreiche Computer befiel. Es gebe "klare Ähnlichkeiten", erklärte der Chef der Behörde, Rob Wainwright. Dennoch sei die aktuelle Attacke technisch auf einem höheren Niveau als bei "WannaCry".