Bei Schüssen an einem Baseballspielfeld in Alexandria im US-Staat Virginia ist nach Angaben von US-Medien der republikanische Abgeordnete Steve Scalise schwer verletzt worden und befindet sich offenbar in kritischem Zustand. Eine Sprecherin wollte sich zunächst nicht näher äußern. Sie bestätigte lediglich, dass Scalise operiert worden sei.
Scalise ist "Majority whip" im Abgeordnetenhaus, das ist eine Art Geschäftsführer. Die Sender MSNBC und CNN berichteten unter Berufung auf die Polizei von einem Mann mit einem Gewehr. Er sei festgenommen worden. Laut eines Tweets von Donald Trump sei der Schütze allerdings getötet worden.
Die Angaben schwanken zwischen 15 und 50 Schüssen. Insgesamt seien bei dem Zwischenfall gegen 7.30 Uhr (Ortszeit) nahe der Hauptstadt Washington mehrere Menschen verletzt worden, hieß es weiter, darunter nach MSNBC-Angaben auch zwei Polizisten. Die Ermittler haben bisher keine Erkenntnisse über einen terroristischen Hintergrund oder ein gezieltes Attentat.
Beim Baseball-Training
Die Schießerei ereignete sich in Alexandria (Virginia) außerhalb der US-Hauptstadt Washington während eines Baseball-Trainings von Mitgliedern der Republikanischen Partei, meldete die spanische Nachrichtenagentur EFE.
Der Abgeordnete Mo Brooks erklärte auf CNN, Scalises Verletzungen scheinen nicht lebensbedrohlich zu sein. Die Polizei erklärte auf Twitter, die Verletzten würden in Krankenhäuser gebracht. Der mutmaßliche Schütze sei offenbar festgenommen worden.
Der Republikaner Scalise kommt aus Louisiana und ist im US-Repräsentantenhaus dafür zuständig, dass sich möglichst viele Abgeordnete der Fraktionsdisziplin unterwerfen.
Massaker verhindert
Die Polizei hat möglicherweise ein Massaker verhindert. Der Senator Rand Paul sagte TV-Sendern, er habe 50 bis 60 Schüsse gehört. Seinen Angaben zufolge ist es der Polizei zu verdanken, dass der Sportplatz nicht in ein Schlachtfeld verwandelt wurde.
Die Polizisten hätten sofort das Feuer erwidert, sagte Paul. Damit hätten sie Schlimmeres verhindert.
Die demokratische Politikerin Gabrielle Giffords, die 2011 als Abgeordnete bei einem Attentat schwer verwundet wurde, reagierte unterdessen auf die Schüsse von Virginia. Giffords schrieb auf Twitter, sie fühle mit ihren früheren Kollegen, deren Familien und Mitarbeitern sowie der Capitol Police. Im Dienste der Öffentlichkeit stehend seien sie Helden, "heute und jeden Tag".
Giffords wurde im Jänner 2011 in den Kopf geschossen. Sechs Menschen starben damals.