Als Reaktion auf immer mehr Hinweise auf ein politisches Motiv beim Amoklauf von München will nun auch die Stadt dem nachgehen. "Die Fachstelle für Demokratie organisiert im Herbst 2017 eine Expertenrunde", teilte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Dienstag auf eine Anfrage von Stadtrat Marian Offman (CSU) mit.
Der Amokläufer hatte am 22. Juli 2016 am Olympia-Einkaufszentrum in München neun Menschen getötet und sich dann selbst erschossen. Die meisten seiner Todesopfer waren Jugendliche mit Migrationshintergrund. Die Ermittler kamen zu dem Schluss, dass das Motiv für den Amoklauf persönliche Kränkung durch Mobbing war. Neue Details nährten jüngst aber den Verdacht, dass der 18-jährige Täter auch aus einem rassistischen Motiv gehandelt haben könnte.
Computer-Datei
Nach einer Stellungnahme des Innen- sowie des Justizministeriums in Bayern hatte er am Tag des Amoklaufs auf seinem Computer eine Datei erstellt mit dem Titel: "Ich werde jetzt jeden Deutschen Türken auslöschen egal wer". Zudem gaben die Ministerien Einblick in das "Manifest", das der 18-Jährige ein Jahr vor der Tat geschrieben hatte. Darin schreibt er von "ausländischen Untermenschen" mit meist "türkisch-balkanischen Wurzeln".