Eine vermisste Militärmaschine Myanmars mit mehr als hundert Menschen an Bord ist offenbar abgestürzt. Ein Behördenvertreter sagte, dass Teile der Maschine rund 218 Kilometer vor der Hafenstadt Dawei im Meer gefunden worden seien. Das Flugzeug war von der südlichen Stadt Myeik in Richtung Rangun gestartet, als über dem Meer plötzlich der Kontakt zu ihr abbrach.
An Bord der Maschine waren nach Militärangaben 14 Besatzungsmitglieder und 106 Passagiere. Zwei Drittel der Fluggäste seien Frauen und Kinder gewesen, sagte ein Militärsprecher. Es handle sich bei ihnen um Angehörige von Soldaten der Luftwaffenbasis von Myeik. Myanmars Militär organisiert Flüge dieser Art zwei Mal im Monat, um Soldaten zwischen der Luftwaffenbasis und dem Wirtschaftszentrum Rangun hin und her zu befördern.
"Wir gehen von einem technischen Versagen aus", sagte ein Flughafenmitarbeiter, der namentlich nicht genannt werden wollte. Denn obwohl aktuell Regenzeit ist, sei das Wetter zur Unglückszeit gut gewesen. Mehrere Marineschiffe suchen derzeit nach weiteren Trümmern.
Ein ehemaliger Verantwortlicher im Luftfahrtministerium Myanmars sagte, viele Flugzeuge des Landes seien alt und heruntergekommen. Myanmar war wegen seiner Militärjunta bis 2001 ein halbes Jahrhundert lang isoliert - die meisten Flugzeuge, darunter auch die Unglücksmaschine, hat das Land deshalb aus China gekauft. Nach Militärangaben wurde sie im März vergangenen Jahres angeschafft und hatte 809 Flugstunden absolviert.
In der jüngeren Vergangenheit kam es immer wieder zu Unglücken. Im Juni 2016 stürzte ein Militärhubschrauber ab, damals starben drei Menschen. Im Februar 2016 wurden beim Absturz eines Militärflugzeugs fünf Soldaten getötet.