In der Innenstadt Londons sind in der Nacht auf Sonntag mehrere Fußgänger von einem Lieferwagen niedergefahren worden. Dann fuhr der Lieferwagen weiter zum nahe gelegenen Borough Market, einem beliebten Touristenziel. Dort ließen die Angreifer das Auto stehen und begannen mit Messern auf Menschen einzustechen. Mindestens sieben Menschen starben, mehr als 48 wurden verletzt. Die drei Attentäter wurden erschossen.

>> Zum Live-Artikel

Im Zusammenhang mit dem Terroranschlag von London sind zwölf Menschen festgenommen worden. Die Zugriffe seien im Osten der britischen Hauptstadt erfolgt, teilte die Polizei in London am Sonntag mit. Außerdem seien noch Hausdurchsuchungen im Gange.

Nach Angaben des Senders Sky News durchsuchten schwer bewaffnete Polizisten unter anderem das Haus eines der drei Attentäter. Ein AFP-Fotograf beobachtete, wie vier verschleierte Frauen abgeführt wurden.

Angriffe auf London Bridge und Borough Market

Bei den Angriffen auf der London Bridge und dem Borough Market hatten die Angreifer am Samstagabend mindestens sieben Menschen getötet. Etwa 50 Menschen wurden verletzt. Insgesamt drei Täter wurden von der Polizei erschossen.

Laut neuesten Angaben der Behörden sind unter den Schwerverletzten auch zwei Polizeibeamte. Zu dem jüngsten Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Jedoch verwies die auf jihadistische Propaganda spezialisierte Site Intelligence Group darauf, dass Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) den Anschlag in ihren Foren und Chat-Kanälen feierten und den IS hinter der Tat vermuteten.

Parlamentswahlen am Donnerstag

Am Donnerstag wählen die Briten ein neues Parlament. Wegen des Anschlags setzten fast alle Parteien ihren Wahlkampf aus, nur die rechtspopulistische UKIP schloss sich dem nicht an. International löste das Attentat Bestürzung aus.

Trotz den Ereignissen von London sollte das geplante Benefizkonzert der US-Sängerin Ariana Grande für die Terroropfer von Manchester am Abend stattfinden. Das gab die Polizei der nordenglischen Stadt über den Kurznachrichtendienst Twitter bekannt. Neben dem Konzert mit riesigem Staraufgebot gebe es noch eine weitere größere Veranstaltung, die ebenfalls stattfinden werde. Für beide Ereignisse werde es zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen geben.

Das Konzert wird live vom Rundfunk Berlin-Brandenburg ab 20.15 Uhr im Fernsehen und im Radio übertragen. Auch auf dem YouTube-Kanal von Ariana Grande soll es einen Livestream geben.

Auch die vorgezogene Parlamentswahl am Donnerstag soll wie geplant stattfinden. Premierministerin Theresa May verurteilte die "bösartige Ideologie des islamistischen Extremismus", die hinter diesen Taten stecke. Sie kündigte neue Maßnahmen im Anti-Terror-Kampf an.