Ein Gericht in Bratislava hat im Fall der Entführung des Sohnes des inzwischen verstorbenen ehemaligen slowakischen Präsidenten Michal Kovac nach Österreich die Ermittlungen wieder aufgenommen, berichtet die tschechische Nachrichtenagentur CTK am Freitag.
Die Wiederaufnahme steht im Zusammenhang mit der Ende Mai erfolgten definitiven Aufhebung den umstrittenen Amnestien des einstigen Premierministers Vladimir Meciar.
Fall eingestellt
Meciar hatte die Slowakei nach der Wende bis 1998 mit einem autoritären Stil regiert und sein Land international isoliert. Ein Machtkampf zwischen Meciar und einem seiner heftigsten Kritiker, Präsident Kovac, führte 1995 bis zur Entführung des Präsidentensohnes nach Österreich, wo er wegen eines internationalen Haftbefehls in einem Betrugsfall in Gewahrsam genommen wurde. Damit sollte Kovac zum Rücktritt bewegt werden. Der Fall wurde später aus Mangel an Beweisen eingestellt.