Das von den USA und Großbritannien erlassene Laptop-Verbot für Flugreisende aus bestimmten Ländern stößt beim Internationalen Luftfahrtverband (IATA) auf keinerlei Verständnis. "Die derzeitigen Maßnahmen sind keine Dauerlösung, ganz gleich, welche Bedrohung sie abschwächen sollen", sagte IATA-Chef Alexandre de Juniac am Dienstag bei einer Rede im kanadischen Montreal.

"Selbst auf kurze Sicht ist es schwer, ihre Effektivität zu verstehen", fügte de Juniac hinzu. Sein Verband rufe die Regierungen auf, "mit der Industrie zusammenzuarbeiten, um das Fliegen sicher zu machen, ohne die Passagiere von ihren persönlichen elektronischen Geräten zu trennen", sagte de Juniac. Er beklagte, dass es vor dem Erlass der neuen Handgepäck-Regeln keine Beratungen mit der Luftfahrtindustrie gegeben habe.

"Effektiv untersuchen"

Zudem fragten nun Passagiere und Airlines, warum Laptops auf einigen Flügen sicher sein und auf anderen - vom selben Flughafen - nicht. Es müsse die Möglichkeit geben, elektronische Gegenstände an den Kontrollpunkten der Flughäfen "effektiv" zu untersuchen, sagte de Juniac.

Die USA und Großbritannien hatten vergangene Woche die Mitnahme von elektronischen Geräten, die größer sind als Smartphones, im Handgepäck für bestimmte Flugverbindungen verboten. Das US-Verbot gilt für Direktflüge in die USA von zehn Flughäfen im Nahen Osten und in der Türkei aus. Das britische Verbot betrifft Direktfllüge aus fünf Ländern in Nahost und Nordafrika sowie aus der Türkei.

Washington hatte zur Begründung auf Erkenntnisse der Geheimdienste hingewiesen, wonach Extremisten versuchen könnten, Sprengsätze in Elektronikgeräten an Bord zu schmuggeln.