Zweieinhalb Jahre nach Bekanntwerden des Misshandlungsskandals in einer Flüchtlingsunterkunft in Deutschland hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen 38 Personen erhoben. Das bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Siegen am Dienstag. Die meisten Angeklagten sind dem Bericht zufolge Mitarbeiter des ehemaligen Betreibers der Unterkunft in Burbach (Nordrhein-Westfalen) sowie des Wachdienstes.
Im September 2014 hatten Handyfotos und ein Video von misshandelten Flüchtlingen aus der Unterkunft im Siegerland für Empörung gesorgt. Wachleute hatten die Opfer auf eine mit Erbrochenem verschmutzte Matratze gezwungen und mit dem Fuß im Nacken der Opfer posiert.
Unter den Angeklagten sind auch zwei Mitarbeiter der Bezirksregierung Arnsberg. Sie sollen von den Misshandlungen von Flüchtlingen durch Wachleute gewusst haben, aber nicht eingeschritten sein. Nach einem Bericht der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" ("WAZ"/Mittwoch) wird ihnen Freiheitsberaubung durch Unterlassen in 13 Fällen vorgeworfen.