Vor der libyschen Küste sind weitere 400 Bootsflüchtlinge aus Seenot gerettet worden. Bei einem Einsatz der libyschen Marine seien am Montagmorgen 205 Menschen gerettet worden, teilte ein Marinesprecher mit. Alle Flüchtlinge, die sich an Bord von zwei bereits mit Wasser volllaufenden Schlauchbooten befanden, seien Afrikaner gewesen.
Der Rettungseinsatz erfolgte vor der Kleinstadt Tajura 30 Kilometer östlich von Tripolis. Weitere 215 Menschen wurden bereits am Sonntag aufgegriffen. Fischer hätten die Küstenwache von Suara nahe der tunesischen Grenze informiert, erklärte der Marinesprecher weiter. Unter den Geretteten waren 47 Frauen. Außerdem seien die Leichen von drei Frauen geborgen worden. Nach Angaben von Augenzeugen wurden mindestens 30 Menschen vermisst.
Mit guten Wetter steigt Zahl der Flüchtenden an
Dem Marinesprecher zufolge stießen die Schlepper zwei voll besetzte Boote ins Meer, nahmen die Motoren ab und überließen die Bootsinsassen ihrem Schicksal.
Am Sonntag hatte bereits die italienische Küstenwache rund 3.000 Bootsflüchtlinge vor Libyens Küste gerettet. Sie wurden den Angaben zufolge bei insgesamt 22 Einsätzen in Sicherheit gebracht.
Nach einigen ruhigen Tagen wagen derzeit wegen des guten Wetters wieder mehr Menschen die gefährliche Überfahrt übers Mittelmeer nach Europa. Der Mittelmeeranrainer Libyen ist ein wichtiger Transitstaat für Migranten aus Afrika und Aktionsgebiet von Schleppern und Schleusern. Jedes Jahr sterben hunderte Menschen auf der gefährlichen Fluchtroute über das Mittelmeer.
Die Fluchtroute von Libyen nach Italien stand am Montag im Mittelpunkt eines Treffens der Innenminister europäischer und nordafrikanischer Länder in Rom.