Die europäische Ariane-Rakete transportiert Navigations-, Wetter- und Geo-Satelliten ins All. Die neue Ariane-6-Trägerrakete soll dabei wesentlich preisgünstiger sein als ältere Modelle, sagte Pierre Godart, Geschäftsführer der Airbus Safran Launchers (ASL) GmbH, am Montag in Bremen. 2020 soll Ariane 6 erstmals in den Orbit fliegen.
Die Produktionskosten lägen um 50 Prozent niedriger als bei der Ariane 5, sagte Godart. Durch die Gründung von Kompetenzzentren, einer schlankeren Organisation und die gemeinsame Konzeption mit den Kunden sei dies möglich: "Die Ariane 6 wird das Zukunfts-Flaggschiff."
"Wir sind im Zeitplan und die Produktion fängt an", sagte Pierre Godart. Auch die Freigabe für erste Bestellungen sei erfolgt, Entwicklung, Produktion und Vermarktung laufen parallel. Schon in der Entwicklung der Rakete sitze die Produktion mit am Tisch. Damit würden mögliche Schwierigkeiten beim Bau schon im Vorfeld ausgeräumt, meinte Godart.
400 Millionen Euro
Die Investitionen für die neue Rakete bezifferte Godart auf rund 400 Millionen Euro. Den Hauptteil trage ASL, den Rest die Industriepartner. Auch "Prometheus" werde weiterentwickelt, ein kostengünstiges und wiederverwendbares Triebwerk, sagte Godart. Ariane-6-Weiterentwicklungen könnten mit kostengünstigen Flüssigantriebsmodulen ausgestattet werden. Ein Triebwerk koste dann nicht mehr zehn Millionen Euro, sondern nur eine Million. "Wir wollen die Raumfahrt günstiger machen."
Was später ein Flug mit der Ariane 6 ins All kosten wird, konnte Godart nicht sagen. "Es gibt keine Katalogpreise." Der Preis werde je nach Aufwand verhandelt. Beispielsweise sei es teurer, einen Satelliten genau an einer bestimmten Stelle im All abzusetzen, sagte Godat. Dies gelte unter anderem für die Galileo-Satelliten des europäischen Navigationssystems. In diesem Jahr sollen weitere vier davon mit der Ariane 5 ins All gebracht werden.