Der Fall hält Frankreich schon seit Tagen in Atem: Das Elternpaar, der 21 Jahre alte Sohn und die 18-jährige Tochter sind seit Mitte Februar verschwunden. Im Haus der Familie Troadec im westfranzösischen Orvault nahe Nantes wurden ein blutverschmiertes Handy und zahlreiche weitere Blutspuren entdeckt. Einige davon wurden weggewischt.
Das Blut konnte den Eltern und dem Sohn zugeordnet werden, nicht aber der Tochter. Die Justiz hat Ermittlungen gegen Unbekannt wegen Mordes und Entführung eingeleitet.
Am Mittwoch fand eine Joggerin dann eine Hose mit der Krankenkassenkarte der Tochter - in der rund 270 Kilometer vom Haus der Familie entfernten bretonischen Gemeinde Dirinon. Von dort stammen die Troadecs.
In der Gegend wurden später auch eine Kreditkarte und ein Schulbuch gefunden, das dem Vater gehört, außerdem ein Bettlaken. In der Region um Dirinon suchten dutzende Polizisten nach weiteren Spuren, auch Polizeitaucher und ein Hubschrauber mit einer Wärmebildkamera wurden eingesetzt.
Psychische Probleme
Das lange gesuchte Auto des Sohns wiederum wurde in der Hafenstadt Saint-Nazaire entdeckt, die knappe 60 Kilometer von Orvault entfernt liegt. Es soll dort laut einer Augenzeugin seit vergangenem Samstag gestanden haben. Der Sohn soll in der Vergangenheit unter psychologischen Problemen gelitten haben, gleiches gilt für den Familienvater.
Der Fall gibt den Ermittlern Rätsel auf - und weckt Erinnerungen an eine Bluttat im Jahr 2011: Ebenfalls nahe Nantes wurden damals eine Mutter und ihrer vier Kinder ermordet. Von dem Familienvater, der als Hauptverdächtiger gilt, fehlt bis heute jede Spur. Eine besonders erstaunliche Parallele zwischen den beiden Fällen: Einer der 2011 ermordeten Söhne ging Medienberichten zufolge auf die selbe Schule wie der Sohn der nun spurlos verschwundenen Familie.