Der 48-jährige IT-Techniker und seine sechs Jahre ältere Verlobte hatten gestanden, zwischen 2012 und 2016 drei Sprengsätze vor Lidl-Filialen in Bochum, Bottrop und Herten gezündet zu haben. Dabei war eine Mitarbeiterin leicht verletzt worden.
Lidl hatte den Erpressern rund eine Million Euro überwiesen. Abgehoben worden waren aber nur 1.800 Euro. Das Urteil vom Donnerstag lautet auf Mordversuch, räuberische Erpressung, gefährliche Körperverletzung und Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion.
Im Prozess hatten beide Angeklagte umfassende Geständnisse abgelegt. Die Sprengsätze hatten sie in ihrer Gelsenkirchener Wohnung aus Silvesterböllern gebaut. Laut Urteil hatten die Angeklagten zwar nicht vor, Menschen zu töten, hätten das aber in Kauf genommen. "Der Tod eines Menschen oder mehrerer Menschen war ihnen gleichgültig", sagte der Richter bei der Urteilsbegründung. Die Staatsanwaltschaft hatte wegen der besonderen Gefährlichkeit der Tat sogar lebenslange Haftstrafen beantragt.