In Schleswig-Holstein ist erstmals in einem Hausgeflügelbestand in Europa eine neue Variante der Geflügelpest festgestellt worden. Wie das Landwirtschaftsministerium am Montag mitteilte, wies das nationale Referenzlabor am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bei Tieren aus einem Putenzuchtbetrieb im Kreis Steinburg den hochpathogenen Erreger des Subtyps H5N5 nach.
In zwei Haltungen müssen demnach zusammen mindestens 18.400 Tiere getötet werden, damit sich die Seuche nicht weiter ausbreitet. Mit dem Virus sei nach FLI-Einschätzung genauso umzugehen wie mit dem bisher wiederholt aufgetretenen hochaggressiven Subtyp H5N8, sagte eine Ministeriumssprecherin. H5N5 sei bisher nur bei Wildvögeln in den Niederlanden, in Montenegro, Italien und Kroatien sowie jetzt auch bei einer Nonnengans in Brunsbüttel festgestellt worden, aber noch nie in einer geschlossenen Anlage wie nun im südwestlichen Schleswig-Holstein.
Vogelgrippe-Erreger treten in mehreren Varianten auf, die unterschiedlich ansteckend und gefährlich sind. Einige können auch Menschen infizieren und bei ihnen Erkrankungen auslösen. H5N8 gehört nach bisherigem Kenntnisstand - anders als etwa H5N1 - allerdings nicht dazu. In Österreich gilt seit 10. Jänner die landesweite Stallpflicht für jedes Geflügel.