In Schweden sollen drei junge Männer eine Gruppenvergewaltigung begangen und live per Kamera in eine geschlossene Internet-Gruppe mit 60.000 Nutzern übertragen haben. Nach der Festnahme der drei Verdächtigen im Alter von 18, 20 und 24 Jahren rief die Polizei am Montag Nutzer des sozialen Netzwerks Facebook auf, Beweismaterial zur Verfügung zu stellen. Die Festnahme erfolgte am Sonntag in einer Wohnung in Uppsala, in der sich das Opfer, eine 30-jährige Frau, noch aufhielt.
Die Polizei wurde von Mitgliedern der geschlossenen Gruppe alarmiert. Eine 21-jährige Zeugin sagte der Tageszeitung "Expressen", sie habe beobachtet, wie der 24-Jährige der Frau die Kleider vom Leibe riss, bevor er sie vergewaltigte. Die Polizei teilte mit, dass sie "einige Bilder" und "Video-Material" von den Vorgängen habe, nicht jedoch von der Vergewaltigung. In schwedischen Medien waren Teile der Aufzeichnungen zu sehen, auf denen einer der Angreifer einen Revolver hielt. Das Video als Ganzes wurde gelöscht.
Es handle sich um ein "abscheuliches Verbrechen", sagte ein Facebook-Sprecher. Das Unternehmen sei fortlaufend damit beschäftigt, verdächtiges Material ausfindig zu machen, wenn es von Nutzern angezeigt werde. Den Tätern droht Strafverfolgung wegen gemeinschaftlicher Vergewaltigung und wegen Verletzung der Persönlichkeitsrechte.