Bei verbotenen Stierkämpfen sind in Indien am Sonntag zwei Menschen gestorben und mehr als 90 verletzt worden, wie die Polizei bestätigte. Die Unfälle passierten im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu, kurz nachdem die Staatsregierung ein geltendes gerichtliches Verbot vorläufig aufgehoben hatte. Die zwei Männer wurden beim Kampf mit einem Bullen schwer verletzt und starben auf dem Weg ins Spital.
Der Stierkampf, der in Südindien seit Jahrhunderten rund um das Erntefest Pongal im Januar praktiziert wird, heißt Jallikattu. Dabei werden Bullen Preise, meistens Bündel mit Münzen, an die Hörner gebunden. Die teilnehmenden Männer versuchen dann, die Bullen zu Boden zu ringen, um an die Preise zu gelangen. Dabei sterben regelmäßig Menschen, auch Tiere werden häufig verletzt.
Seit dem Jahr 2014 ist Jallikattu wegen einer Entscheidung des Obersten indischen Gerichts verboten. Dagegen gingen in den vergangenen Tagen mehr als 15.000 Menschen auf die Straße, hauptsächlich in Chennai, der Hauptstadt von Tamil Nadu. Auch am Montag gingen die Proteste teilweise weiter. Die Demonstranten forderten eine dauerhafte Aufhebung des Jallikattu-Verbots.