In der Silvesternacht sind in Frankreich 650 Autos in Brand gesetzt worden. Weil die Flammen in vielen Fällen auch auf andere Fahrzeuge übergriffen, wurden insgesamt 945 Autos zerstört oder beschädigt, wie das Innenministerium in Paris am Montag mitteilte.

Das entspricht einem Anstieg um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In den Jahren davor war die Zahl der zu Silvester durch Brandstiftung zerstörten oder beschädigten Autos gesunken.

Das Innenministerium hatte am Sonntagabend zunächst nur die Zahl der 650 direkt angezündeten Autos genannt - und nicht die deutlich höhere Zahl der insgesamt betroffenen Fahrzeuge. Die rechtsextreme Front National (FN) von Marine Le Pen warf dem Ministerium daraufhin eine Verschleierung der Tatsachen vor und forderte "vollständige Transparenz".

"Es gibt keinerlei Absicht, irgendetwas zu verstecken", entgegnete ein Sprecher des Innenministeriums am Montag. Die Zahl der angezündeten Autos sei ein aussagekräftiger Indikator, entspreche sie doch der Zahl der verübten Straftaten. Vor allem in französischen Problemvorstädten setzen Randalierer Jahr für Jahr zu Silvester Fahrzeuge in Brand.

Die diesjährige Silvesternacht verlief nach Angaben des Innenministeriums trotz der zahlreichen brennenden Autos "ohne größere Zwischenfälle". Wegen "Spannungen oder Störungen der öffentlichen Ordnung" wurden demnach aber 454 Menschen festgenommen. Um Ausschreitungen zu verhindern und aus Sorge vor Anschlägen waren zu Silvester in Frankreich dieses Jahr rund 100.000 Sicherheitskräfte im Einsatz.