"Jeder soll friedlich Silvester feiern können", legitimierte Kölns parteilose Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Donnerstag das umfangreiche Sicherheitskonzept in der Domstadt.

Laut Polizeipräsident Jürgen Mathies werden von den insgesamt 1500 Beamten im Einsatz 300 in Dreierteams Streife laufen und an Leuchtwesten weithin erkennbar sein. Zudem seien an neuralgischen Punkten bereits Videokameras installiert. An Zufahrtsstraßen würden überdies Sperren mit Betonelementen oder großen Fahrzeugen, darunter auch Wasserwerfer errichtet, um Anschläge wie auf den Weihnachtsmarkt in Berlin zu verhindern.

Bundesweite Debatte

In der vergangenen Silvesternacht hatten überwiegend aus dem nordafrikanischen Raum stammende Täter am und im Kölner Hauptbahnhof massive sexuelle Übergriffe auf Frauen und Diebstahldelikte verübt. Die Polizei konnte den Großteil der Taten nicht unterbinden und den Opfern nicht helfen. Die Übergriffe lösten eine bundesweite Debatte über den Umgang mit straffälligen Flüchtlingen aus.

Mathies begründete zudem vor der Presse, warum er eine von der rechtsextremen NPD geplante Demonstration in der Silvesternacht verbot. Die NPD habe auf der Domplatte von 22.00 Uhr bis 04.00 Uhr morgens einen Aufmarsch unter dem Motto "Wenn eine Armlänge nicht mehr ausreicht" mit 50 Teilnehmern veranstalten wollen.

Dies hätte nach Einschätzung der Polizei aber eine große Zahl von Gegendemonstranten angezogen und zu einer unsicheren Lage in der Silvesternacht geführt. Auf einen anderen Termin auszuweichen, habe die NPD abgelehnt.