Tausende Menschen in Indonesien haben am Montag vor Massengräbern und in Moscheen der Opfer der Tsunami-Katastrophe vor zwölf Jahren gedacht. Am 26. Dezember 2004 hatte ein Seebeben der Stärke 9,1 Riesenflutwellen ausgelöst, die an den Küsten des Indischen Ozeans mehr als 220.000 Menschen in 14 Ländern in den Tod rissen. Allein in Indonesien wurden 170.000 Menschen getötet.

In der Provinz Banda Aceh, die dem Zentrum des Seebebens am nächsten lag, streuten die Menschen Blumen auf die vielen Massengräber mit den Opfern der Katastrophe. Überlebende versammelten sich anschließend zum Gebet in einer der wenigen Moscheen an der Küste, die von dem Tsunami nicht zerstört wurden.

Massengrab neben Moschee

Zu den Überlebenden gehört auch die 65-jährige Maryam. Sie konnte sich damals an einem Baumstamm festklammern, während ihre Kinder, ihre Schwiegertochter und deren drei Kinder ertranken. Ihre Leichen wurden nie gefunden, doch Maryam ist überzeugt, dass sie in dem Massengrab neben der Moschee liegen. Allein dort wurden 14.800 Tote bestattet.

Anfang Dezember war die Provinz Aceh erneut von einem Beben der Stärke 6,5 erschüttert worden. Dabei wurden mehr als hundert Menschen getötet, fast 84.000 weitere wurden obdachlos.